Samstag, 21. April 2012

Ausflug nach Anping

Mittlerweile ist unser Chinesischkurs schon voll im Gange.
In der ersten Woche wurde von der Universität ein Ausflug organisiert um die neuen Klassenkollegen besser kennen zu lernen. Mit dem Bus starteten wir in Richtung Meer in den Stadtteil Anping in welcher sich einige wichtige historische Elemente der Stadt befinden.

Zuerst steuerten wir das Anping Treehouse an. Ich dachte bei dem Begriff an ein klassiches Baumhaus, welches man auch oft in Österreich betrachten könnte. Bei näherer Betrachtung merkt man jedoch, dass die Attraktion nicht mit einem traditionellen Baumhaus verglichen werden kann. Beim Anping Treehouse handelt es sich um ein Gebäude, welches im Laufe der Zeit von zwei Bäumen umschlungen wurde und sich in das innere des Hauses gearbeitet haben.





Baby-Straßenhunde

Anschließend besuchten wir das Fort Zeelandia, eine Festung, welche die Niederländische Ostindien-Kompanie von 1624 bis 1634 gebaut hatte.





Die letzte Station war ein traditioneller Markt in welchem alte traditionelle Speisen zubereitet und verkauft werden.

Mittwoch, 18. April 2012

Besuch aus der Heimat - Reisetagebuch von Timo's Mama

Endlich war es soweit.

Freitag den 30. März bestiegen wir unser Flugzeug nach Taiwan.
Nach einem ruhigen aber dennoch anstrengenden Flug landeten wir etwas unsanft aber trotzdem sicher in Taipeh.
Voller Anspannung und Neugierde begaben wir uns Richtung Ausgang, wo wir bereits von Christina und Timo erwartet wurden.
Nach zwei Monaten fiel das Wiedersehen zwar nicht bei allen gleich emotional aus, die Freude war aber bei allen wirklich sehr, sehr groß.
Beim Verlassen des Flughafengebäudes schnupperten wir gleich im wahrsten Sinne des Wortes die asiatische Großstadtluft der Stadt Taipeh (Einwohnerzahl  7 Mio).  Mit U-Bahn und Bus erlebten wir dann das Gefühl in einer der dicht besiedelsten Städte der Welt zu sein.  Völlig fasziniert blickten wir in diese vielen sich so ähnlichen, aber doch wiederum so verschiedenen Gesichter.
Unser erstes taiwanesisches  Essen genossenen wir in einer der typischen chinesischen Garküchen.
Allein der Anblick löst die unterschiedlichsten Gefühle in einem aus, aber bei näherer Betrachtung kam  Neugierde und Verlangen zum Probieren in einem auf.
Von süß, scharf bis sauer werden hier die verschiedensten Speisen in vielfältigsten Varianten der Zubereitung geboten. Vieles davon ist wirklich gewöhnungsbedürftig , anderes aber wirklich echt köstlich.
Nach unserem ersten Tempelbesuch, nahmen wir gleich unser erstes kulturelles Unterfangen in Angriff und besuchten eine chinesische Oper. Wir genossen eine wirklich tolle Aufführung. Die schönen chinesischen Kostüme, die anmutigen Bewegungen der Tänzer, die akrobatischen Darbietungen und der  Gesang (hört sich echt lustig an) bescherten uns einen wirklich tollen ersten Abend in Taipeh.


 Chiang Kai-Shek Memorial Hall


 Taipei Eye




Während an unserem zweiten Urlaubstag Christina ihre Mama und ihre Schwester Daniela vom Flughafen abholte, machten sich Timo, Thomas und ich auf den Weg in die nördlich von Taipeh gelegene Stadt KeeLung.  Dort besuchten wir das „Yehliu“, eine Ansammlung äußerst beeindruckender Gebilde verschiedener Steinformationen, welche vor etwa sechs Millionen Jahren durch schwere Erdbeben an die Erdoberfläche kamen.


Die "Bettelnuss"
(Beim Kauen einer Bettelnuss verspürt man scheinbar eine leicht berauschende, anregende und euphorisierende Wirkung. Dabei verfärbt sich der Speichel ins Rote und nach längerer Zeit verfärben sich die Zähne ins bräunliche. Die Hauptzielgruppe der Bettelnuss sind Taxifahrer.) 







Bei unserer Rückkehr freuten wir uns, nun auch schon Christinas Mama und Daniela begrüßen zu können und besuchten dann gemeinsam einen der schönsten Tempel von Taiwan, den Tempel    „Long Shan“.





Obwohl dort eine derartige Ansammlung von Menschen waren, die dort mit Räucherstäbchen, Opfergaben und unzähliger Verneigungen ihre Götterverehrung demonstrierten, hatte diese Stätte wirklich etwas spirituell ergreifendes.
Am Abend erwartete uns dann der absolute Höhepunkt des Tages. Wir fuhren auf das zweithöchste Gebäude der Welt, den Taipeh  101.    101 steht für die 101 Stockwerke, welche dieser Tower bei einer Höhe von 509 m hat.  Der Ausblick auf die Lichter von Taipeh war wirklich sehr beeindruckend.













Nach einer kurzen aber erholsamen Nacht besteigen wir am Montag den Zug in Richtung Süden.
Der  Ausblick auf die an uns vorbeiziehende Landschaft lässt unser aller Herzen höher schlagen, denn was wir hier sehen übertrifft wirklich all meine Erwartungen. Zu linker Hand das Meer , zur rechten eine derart satte Landschaft, dass man zwischenzeitlich meinen könnte wir durchqueren den Dschungel.





An unserem Domizil der Stadt Hualien angekommen organisierten uns unsere beiden Reiseleiter (Christina und Timo) gleich einen persönlichen Guide mit Auto, welcher uns zu einer der beeindruckensten Sehenswürdigkeiten von Taiwan, nämlich den Schluchten von Tarokko  brachte.
An den schönsten Stellen ließ und der Taiwanese aussteigen und für einige Zeit diese Naturschönheit zu Fuß erkunden.
Riesige türkisblaue Wasserbecken, in einer Landschaft aus Steinschluchten und Wäldern ziehen sich durch eine scheinbar endlose Landschaft, in welcher man das Gefühl hat sie nie mehr verlassen zu mögen.






















Da aber auf Taiwan die Dunkelheit schon um etwa 19 Uhr eintritt mussten  wir dann doch die Rückfahrt antreten.
Abends, nach anfänglicher Freude über unsere wiederum so schöne Unterkunft, teilte uns Christina völlig verzweifelt mit, dass die Reservierung für das Mietauto , welches wir für die nächsten vier Tage gemietet haben, leider nicht geklappt hat und dass es nun auch keine Autos mehr zu vermieten gibt, da in Taiwan gerade Frühlingsferien waren.
Die schönsten Strände im Süden von Taiwan sind aber nur mit dem Auto zu erreichen. Mit großer Hartnäckigkeit und Hilfe des äußerst netten Hotelpersonals, wendete sich dann doch noch alles zum Guten und wir bekamen dann letztendlich zum fast gleichen Preis ein viel größeres und komfortableres Auto als ursprünglich.
Dienstag früh am Morgen starteten wir dann weiter in Richtung Süden, diesmal aber nicht am Meer entlang, sondern über die Berge. 
Shrimpsfelder
Reisfelder
Auch diese Fahrt, zwar ein wenig abenteuerlich (sehr steile Bergstraßen) außerdem schwenkte dann überraschenderweise  das Wetter -  die Sonne verschwand und es wurde plötzlich so unheimlich grau und dunkel am Horizont,  war aber alles in allem trotzdem wirklich sehr toll.
Nach kurzem Überlegen (zumindest meinerseits) ob wir unser nächstes Ziel die Drachenbrücke( in der Nähe von Taichung) zwecks der unsicheren Wetterlage  (sind ja doch nicht ortskundig und wissen nicht wie sich so ein Taifun ankündigt  -  Wetternachrichten verstehen wir nicht) nicht doch streichen  sollten, beschließen unsere beiden mutigen Reiseleiter nichts auszulassen und steuern die Brücke dennoch an.
Dort angekommen blies uns der Wind echt ordentlich um die Ohren und selbst Thomas (der ja nie etwas schlimm findet) meinte dann  so einen Sturm hätte er noch nie erlebt.
Obwohl man gerade noch stehen konnte und sogar unsere Nasenlöcher wackelten war es echt lustig und ich freute mich wiedermal  sehr über  ein weiteres so tolles Erlebnis.
























Völlig gespannt, auf die südlichen Badestrände von Kenting (südlichster Punkt von Taiwan) freuten wir uns an unserem vierten gemeinsamen Reisetag  auf einen entspannenden Badetag. Da hier glücklicherweise der Sommer erst bei Temperaturen über 30 ° beginnt, trafen wir hier auf einen mäßig belebten Strand, dafür aber mit toller Musik, gutem Essen und einem Meer dessen Wasser glasklar ist und dessen Farben von blau, türkisblau und grün alle Nuancen  spiegelt.
In gewohnter Einigkeit beschlossen wir sofort auch den nächsten Tag auf diesem wirklich paradiesischen Platz zu verbringen.



















Nachdem jedoch schon wieder das nächste Abenteuer auf uns wartete , verließen  wir am Freitag Kenting und steuerten die in Richtung Westen gelegene Großstadt Khousiung an.
In den Wäldern hinter der Stadt sollen angeblich freilebende Affen leben und  wir wollten es nicht unversucht lassen vielleicht einen oder zwei zu erblicken. Auf der Suche auf dem Weg dorthin, kamen wir völlig unverhofft zu einer großen buddhistischen Messe bei welcher wir hautnah  miterleben dürften, wie die Taiwanesen anschließend bei chinesischem Gesang, prachtvollem Blumenschmuck und einer Unzahl verschiedenster Köstlichkeiten so eine Art Volksfest (ähnlich einem Zeltfest bei uns) feierten. Das ständige zünden von Räucherstäbchen und das unermüdliche Verbrennen von Opfergeld lässt einem schon immer wieder zum Schmunzeln bringen.
Nach diesem ungeplanten Stopp machten wir uns dann wirklich auf den Weg in die Wälder, wo wir dann wirklich schon nach kurzer Zeit einen ganzen Rudel freilebender Affen um uns haben.
Gott sei Dank mussten wir unser Auto nicht wirklich verlassen um Nahe an sie heranzukommen, denn bei jeder falschen Bewegung kamen sie mit bösen Gesten und furchterregenden Blicken auf einen zu.
Unsere absoluten Tierliebhaber Christina, Christa und Daniela hatten natürlich die allergrößte Freude und Begeisterung, aber auch Timo, Thomas und ich freuen uns über einen weiteren Höhepunkt.










 
Langsam neigte sich unsere Urlaubswoche dem Ende und der heranrückende Abschied zog  langsam aber sicher, wie ein aufziehendes Gewitter über uns her.

Den Freitag abend verbrachten wir noch gemeinsam  am Nachtmarkt von Tainan, nach einem gemeinsamen Frühstück bekamen wir dann noch von Christina und Timo eine kleine Führung am Unversitätscampus, welcher sich durch seinen gepflegten Park und den  schönen Gebäuden vom Rest der Großstadt wirklich abhebt.




Den Studentenalltag ein wenig miterleben zu dürfen blieb uns leider verwehrt, da  der Rückflug von Christa und Daniela schon am Samstag war und Thomas uns ich dann Montag  Tainan verlassen mussten. Nachdem es bis zu unserem Wiedersehen noch fast vier Monate sind war der Abschied um ehrlich zu sein nicht leicht.

Alles in allem war diese Reise ein wirklich ganz besonderes Erlebnis für uns.

Wir sind sehr stolz auf Christina und Timo und wünschen ihnen noch eine schöne Zeit auf Taiwan und ihrer anschließenden  Reise.  Ganz besonders wünschen wir uns natürlich sie dann Ende Juli gesund und wohlauf wieder bei uns zu haben.