Mittwoch, 22. Februar 2012

Guanzihiling und die Hot Springs - oder besser die außergewöhnlich freundlichen Taiwanesen

Am Montag wollten wir endlich mal raus aus der Stadt, um mal die taiwanesische Bergluft zu schnuppern. Die Luft in der Stadt, wenn man neben 100 vorbeiziehenden Mopeds und Autos spaziert, riecht wirklich nicht sehr gesund, und so scheint es auch verständlich, warum viele Taiwanesen mit einer Gesichtsmaske herumlaufen. Wir machten uns morgens auf dem Weg zum Bahnhof und fuhren mit nur 67 Dollar in die nördlich gelegene Stadt Sinying. Von dort wollten wir eigentlich mit dem Bus weiter in die Berge nach Guanzihling fahren. Leider fuhr er uns wirklich vor der Nase davon. Der nächste sollte erst in 2 Stunden gehen. Nachdem wir in dieser Stadt nicht wirklich was anzufangen wussten, holten wir uns Angebote bei den Taxifahrern ein, die schon gierig vor der Busstation Leute abfingen. Nachdem wir uns nicht einigen konnten, spazierten wir davon. Fünf Minuten später kam der Taxifahrer daher gefahren und sagte, dass er uns zu unserem gewünschten Preis fahren würde. Geduldig muss man sein! Somit fuhren wir dann für 8 € 35 Minuten mit dem Taxi in die Berge. Der Bus hätte 4 € gekostet. Die Berge in Taiwan sind unserer Meinung sehr unterschiedlich zu unseren österreichischen Bergen. Während man bei uns in den Bergen viel Stein und Felsen sieht, konnte man in Taiwan hauptsächlich dichten, grünen Dschungel bis auf die Bergspitze bewundern. Zum Klettern wurde es da eher nicht. Auf dem Berg angekommen, wollten wir uns mal orientieren und ausfindig machen, wann der letzte Bus zurück in die Stadt fährt. Leider können wir bis dato noch immer kein Wort Chinesisch (2 Wörter können wir), also waren wir wieder einmal auf die Hilfe von Passanten angewiesen. Ein junger Mann mit seinen Eltern half uns mit dem Busfahrplan. Als ich noch wissen wollte, wo es zu der Feuer-Wasser-Quelle geht, fragten uns der junge Taiwanese auch schon, ob wir nicht mit ihnen im Auto mitfahren wollen. Das Angebot nahmen wir gerne an, da wir keinen Plan hatten, wo und wie weit diese Sehenswürdigkeit entfernt ist. Nach einer weitern 10 minütigen Autofahrt schlängelten wir uns weiter rauf auf den Berg. Zu Fuß hätten wir das eher nicht geschafft, da hätten wir sicher umgekehrt. Jedenfalls waren wir bei der gewünschten Attraktion angekommen. Es handelt sich um ein sehr beindruckendes Naturschauspiel, bei dem aus einer Quelle im Boden Wasser und gleichzeitig natürliche Gase austreten, die sich an der Oberfläche entzündet und das Quellwasser zum Kochen bringt. Die Flamme ist wirklch sehr groß und klettert einen kleinen Felsen hinauf.


So richtig genießen konnten wir das Schauspiel dennoch nicht, da wir mit der Angst lebten, die zurückgelegte Strecke nun zu Fuß laufen zu müssen. Aber da sich der junge Taiwanese scheinbar um uns sorgte, fragte er natürlich, ob wir wieder mit zurückfahren wollen, bzw. bot er uns an, uns zum Bahnhof zurückzubringen. Aber vorher gab er uns "selbstverständlicherweise" noch 2 Stunden Zeit, die wir in Guanzihling bei den Hot Springs verbringen sollten. Da wir den in der Karte eingezeichneten Bergsee nicht finden konnten (wir wussten ja auch nicht, wo wir uns auf der Karte gerade befunden haben), beschlossen wir, die verbleibende Stunde in einem Hot Spring zu verbringen. Hot Spring ist nichts anderes als ein Bad in dem stark mineralhaltigen, schlammigen Wasser, dass hier in der Gegend aus den Quellen kommt. Wir entschieden uns für ein einstündiges, heißes Schlammbad, dass wir sehr genossen haben.



Zu guter Letzt hat die taiwanesische Familie, bevor sie uns zum Bahnhof brachten, darauf bestanden, uns zum Grillhendl-Essen einzuladen. Wir waren ganz perplex und uns war unwohl zumute. So viel Freundlichkeit die die Taiwanesen wildfremden Menschen gegenüber zeigen, ist für uns Österreicher eher sehr ungewöhnlich. Jedoch haben wir die Unterstützung der Taiwanesen sehr genossen und waren sehr froh darüber, ein so tolles Erlebnis erleben haben zu dürfen. 

Tempel, Tempel und noch ein Tempel

Nachdem wir uns letzte Woche erfolgreich bei der National Cheng Kung University - NCKU eingeschrieben haben und uns für die Kurse angemeldet haben, wurden wir am Samstag zu einer Willkommensfeier auf der Uni eingeladen. Dort erhielten wir neben nützlichen Information über das Alltags- sowie Studentenleben in Tainan, ein großzügiges Lunch-Buffet, mit unzähligen taiwanesischen Spezialitäten und Köstlichkeiten. Nebenbei konnten wir noch Freundschaft schließen mit zwei tschechischen Architekturstudentinnen, einen Franzosen und einem Studenten aus Chicago. Da Fred, der Franzose und John der Amerikaner, beide schon mehrere Monate in Tainan verbracht haben, nutzen wir diese Chance aus, um gemeinsam mit den zwei tschechischen Mädls das taiwanesische Nachtleben zu erkunden. Naja Nachtleben, war jetzt ein bisschen übertrieben. Wir haben den Abend gemütlich in einer Bar verbracht neben fünf Stammgästen. Uns wurde erzählt, dass es scheinbar nicht möglich ist einen taiwanesischen Studenten in eine solche Bar zu bringen. Fragt sich nur wo sich die Taiwanesen kennen lernen, wenn sie nie ausgehen. Scheinbar gibt es auch noch andere Möglichkeiten!
Den Sonntag starteten wir mit einem ausgiebigen Schlaf. Beim Trinken von alkoholischen Getränken haben wir uns sehr zurückgehalten, da wir zum Preis von einem Cocktail ein ganzes Abendessen für zwei Personen bekommen. (Ein Cocktail kostet 3,50 €).
Spontan beschlossen wir eine Erkundungstour in Tainan mit Lucie und Anna (tschechische Studentinnen) zu unternehmen. Tainan ist ja die viertgrößte Stadt in Taiwan, mit 1,9 Millionen Einwohnern und auch die älteste Stadt. Von 1684 bis ins 19. Jahrhundert war Tainan die Hauptstadt von Taiwan, weswegen diese Stadt, neben ihrer Modernität, noch alte Tore, Gedenkbögen und Überreste von 300 Jahre alten Tempeln beherbergt, die die Vergangenheit lebendig erscheinen lässt. Als Erstes besuchten wir den 1665 erbauten Konfuziustempel, der als Ausbildungsstätte für die konfuzianischen Lehrer errichtet wurde. In den Studierzimmern rundum den Tempel kann man Kalligrafien aus der Qing-Dynastie bewundern.





Auf unserer Rundreise konnten wir noch zwei weitere Tempel bewundern, die jedoch nicht so sehr touristisch aufgezogen sind wie der Konfuziustempel. Hier konnte man die einheimischen Leute beobachten wie sie ihre religiösen Gewohnheiten durchführten. Unter anderem konnte man tonnenweise Opfergeld sehen, dass in den umliegenden Ständen zu erwerben war. Welchen Zweck die durchgeführten Rituale im Tempel auf sich haben, konnten wir noch nicht näher rausfinden.



 Der dickste Hund der Welt !


Die leckeren Torten :) 


Donnerstag, 16. Februar 2012

Ausflug nach Cijin Island - Die Wassergeister sind besiegt

Um weitere Teile der Insel zu erkunden, entschließen wir uns den heutigen Tag auf der Insel Cijin (Umgebung Kaohsiung) zu verbringen. Darüber hinaus möchten wir nun endlich einmal baden gehen, denn am Vortag als wir das Freibad der Universität aufsuchten, erklärte man uns, dass das Schwimmbad erst im April aufsperrt. Auf die Frage warum das Bad erst so spät öffnet, erklärte uns der Bademeister, dass es derzeit noch viel zu kalt sei und es derzeit ja noch Winter ist (Temperatur 30°C und brennender Sonnenschein... wir fürchten uns fast schon vorm Sommer...)
Um genügend Zeit auf der Insel zu haben, muss der Wecker auf die unmenschliche Zeit von 7:00 gestellt werden (Die letzten Tage schliefen wir in der Regel immer bis ca. 11:30)
Im Halbschlaf bewegen wir uns zu Fuß Richtung Bahnhof, um mit dem Zug die Reise anzutreten. Einmal mehr durften wir die unfassbar günstigen Preise der öffentlichen Verkehrsmittel bestaunen. Die Anreise mit Zug (1 Stunde), U-Bahn und Schiff kostete pro Person umgerechnet 3,60 €. Die Kosten könnten noch weiter gesenkt werden, doch wir beschlossen uns den schnelleren und somit etwas teureren Zug zu nehmen.


Auf der Insel angekommen schlenderten wir an einem Rad-Verleih vorbei. Wir entschlossen uns ein Tandem-Fahrrad zu mieten um etwas schneller voran zu kommen bzw. mehr von der Insel zu sehen.
Diese Entscheidung stellt sich im Laufe des Tages als sehr gut heraus, da die Insel doch um einiges größer ist als wir anfangs angenommen haben. Auf der Suche nach einem Badestrand kommen wir an einem klassischen, chinesischen Tempel vorbei. Wir beschließen die Stätte etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Meiner Meinung kann man in diesen Tempeln sogar einige Gemeinsamkeiten mit der christlichen Religion finden.... viel Gold und viel Kitsch, im vorderen Bereich eine Figur welche man anbetet, und viele Blumen und Kerzen. Ein für uns etwas seltsamer Brauch ist das Bereitstellen von Opfern an den Gott/Drache. Zu diesem Zwecke verpacken die Chinesen Falschgeld, und werfen es anschließend in ein spezielles Lagerfeuer welches sich unmittelbar neben dem Tempel befindet.
Opfergaben werden am Alltar bereitgestellt



Hier werden die Opfergelder verbrannt.




Im Anschluss an die die Tempelbesichtigung begeben wir uns wieder auf die Suche nach dem lang ersehnten Badestrand. Nach einem kurzen Stop im Fischmarkt (hier wollten wir uns nicht lange aufhalten, denn der Geruch war nicht besonders angenehm...) finden wir endlich den Strand. Schon beim Eingang befindet sich jedoch ein Schild mit dem "Schwimmen-Verboten-Symbol". Wir entscheiden uns, uns selbst ein Bild des Strands zu machen, um die "anscheinende" Gefahrenlage besser einschätzen zu können. Trotz der Tatsache das das Wetter sehr schön ist, und der Strand total sauber ist, befindet sich kein einziger Badegast hier. Nur zwei Surfer befinden sich ein wenig weiter draußen. Wir breiten unsere Badesachen aus, und legen uns kurz hin. Als der Surfer aus dem Wasser steigt, beschließe ich mich ihn zu fragen welche Gefahren das Wasser bietet. Der Mann wusste leider auch keine richtige Antwort... Er versicherte mir, dass das Wasser total ungefährlich sei, und die Chinesen nur Angst vor dem Wasser hätten, weil sie unter anderem keine besonders guten Schwimmer wären. Darüber hinaus erzählt man sich in der chinesischen Kultur Schauermärchen von möglichen Wassergeistern.






Da uns mittlerweile relativ heiß wird und wir unbedingt eine Abkühlung brauchen, tasten wir uns langsam an das mystische Wasser heran. Nach einer kurzen Beobachtungsphase stürzen wir uns dann endlich in die Fluten. Nach einem kurzen Nickerchen am Strand und einer mittlerweile knallroten Haut begeben wir uns wieder auf den Heimweg. Aufgrund des tollen Angebotes von Schiff, U-Bahn und Zug benötigt es keine 1 1/2 Stunden und wir befinden uns wieder in unserem Heimatort Tainan.

Sonntag, 12. Februar 2012

Ab in den warmen Süden - Taiwan wir kommen


Mit einem leicht mulmigen Gefühl betraten wir den Flug. Wir wussten nämlich noch nicht wo wir die nächste Nacht schlafen werden. Wir bekamen lediglich die Adresse unserer möglichen neuen Wohnung (成功大學, 大學路22)… wir waren auf Hilfe angewiesen. Aus diesem Grund machten wir ein Treffen mit unserem Buddy aus, welches an den letzten Tagen jedoch nicht mehr bestätigt wurde.

Nach einem 3-stündigen Flug landeten wir wohlbekommen in Taipeh. Nachdem wir unsere Koffer hatten, machten wir uns mit unseren Gepäckstücken auf die Suche des Busses, der uns zur High Speed Rail bringen sollte. Leider merkten wir gleich beim Ticketkaufen, dass die Leute hier sehr schlecht bis gar nicht Englisch sprechen können. Beim Betreten des Busses bemerkten wir sofort die milden Temperaturen in Taiwan. Sehr angenehm nach dem eiskalten Aufenthalt in Peking J. Im Bus wussten wir nicht bei welcher Station wir aussteigen müssen, aber als der Bus hielt und alle ausstiegen, folgten wir der Menge. Das Ticket für die HSR war etwas teurer im Vergleich zu den anderen öffentlichen Verkehrsmitteln, 30 € pro Person. Dafür „schwebt“ man auch mit nahe 300 km/h in 1:20 von Taipeh nach Tainan, wofür man mit dem Zug oder Bus zwischen 3-5 Stunden braucht. Aber das leisteten wir uns, da wir schließlich noch einen Schlafplatz auftreiben mussten. Um 15:20 erreichten wir dann die Station Tainan. Bei der nächsten Telefonzelle telefonierte ich mit Antonio, unseren Buddy. Er sagte, wir sollen zu der Adresse fahren, und er warte dort auf uns. Also machten wir uns auf Taxisuche. Was sich nicht als allzu schwierig herausstellte. Als wir das Bahnhofgebäude verließen, lief schon ein Taxifahrer auf uns zu und riss uns die Koffer aus der Hand. Nach dem wir zu müde waren, um das günstigste Taxi zu suchen, akzeptierten wir die verlangten 8 Euro. Als wir nach 25 Minuten an der gewünschten Adresse ankamen, gaben wir ihm das Geld. Nachdem sich der Taxifahrer so über das Geld freute, wussten wir auch, dass wir scheinbar zu viel bezahlt hatten. Zum Glück wurden wir gleich von Antonio und seiner Freundin begrüßt und 10 Minuten später konnten wir die Wohnung besichtigen, die uns eine Taiwanesische Austauschstudentin in Linz besorgte. Leider waren die Zimmer nicht gerade nach unserem Geschmack. Die Zimmer waren dunkel, klein, schmuddelig und in einer WG mit einem eher ungepflegten Mann gelegen. Die Aussicht aus dem Zimmer beschränkte sich auf die Mauer vom 1 Meter entfernten Nachbarhaus. Und der Vermieter fragte ganz traurig, was uns hier nicht gefällt… Gut das wir nicht Chinesisch können, so mussten wir es ihm nicht direkt sagen, dass wir lieber ein anderes Zimmer suchen, als hier zu wohnen. Zum Glück wusste Joan ein Dorm (Studentenheim) in der nächsten Seitengasse. Dort war noch ein Zimmer frei. Das Gebäude war schön, überall mit Kameras ausgestattet, wo rund um die Uhr alles bewacht wurde. Das Zimmer liegt im 5. Stock (eigentlich 4. Stock, weil 1. Stock das EG ist) ohne Aufzug. So mussten wir mal das ganze Gepäck hochbringen. Das Zimmer mit Bad liegt direkt am Campus, was scheinbar der beste, und teuerste Platz für ein Zimmer ist, wie wir gehört haben. Eigentlich wollten wir 2 Zimmer haben, damit wir eine Ausweichmöglichkeit haben. Somit beschlossen wir das Zimmer erst für ein Monat zu mieten. Es kostet umgerechnet 155 € für uns beide, inklusive Internet, Strom und Wasser sind extra zu bezahlen.
Am Abend gingen wir mit Antonio und Joan Essen. Sie führten uns in ein All-you-can-eat Restaurant. Auf den Tischen war für jeden eine eigene Herdplatte vorgesehen, wo man in einem heißen Kessel verschieden Gemüse, Fleisch, Nudeln, Fisch usw. selbst zubereiten konnte. Dazu gab es Reis, Salat, Getränke und Nachspeise so viel man wollte. Das war genau das Richtige an so einem anstrengenden Tag. Nach dem Essen fuhren wir mit den Zweien auf deren Scooter im wilden Verkehr zu einem Supermarkt, wo wir noch schnell eine Decke und Polster besorgten. Als wir in unser Zimmer zurückkehrten haben wir unsere Koffer ausgepackt und ich musste leider feststellen, dass in einem Kasten lauter komische Krabbeltiere hausten. Somit beschloss ich das ganze Zimmer aufs Gründlichste zu reinigen, um beruhigt schlafen zu können.
Am nächsten Tag erledigten wir noch ein paar Einkäufe und erkundeten die Gegend.

Zum Glück fanden wir gleich das Wichtigste, die Essensstraße!!!
Am Abend holten uns Joan und Antonio ab, und wir fuhren zum Nachtmarkt. Am Nachtmarkt sammelten sich Millionen von Scootern, wo jeder um seinen Parkplatz kämpfen musste. Der Nachtmarkt hat an drei Abenden geöffnet und ist so ähnlich wie ein Volksfest bei uns, nur das noch mehr Leute sind und ein vielfältigeres Angeboten an Essen und Kleidung.

 Das außergewöhnlichste was wir probiert haben, war der Bubble Milk Tea. Schmeckt wie eine gezuckerte Milch, die man mit dem Strohhalm trinkt und lauter aufgeweichte Gummibärlis mit durch den Strohhalm gesaugt werden. Es schmeckt aber überraschenderweise sehr lecker und es ist das beliebteste Getränk in Taiwan, sagte man uns.
Am Samstag, 10.2. machten wir mit Antonio, Joan und 3 weiteren Freunden einen Ausflug nach Anping. Anping ist ein Bezirk von Tainan, der am Meer gelegen ist. Wir haben einen Fischmarkt besucht und anschließend am Hafen spazieren gegangen.





 Anschließend sind wir noch zur Anping Sunset Platform gefahren, wo wir am Strand saßen und die herrlichen Sonnenstrahlen bei ca. 25. Grad genossen, bis diese unterging.









Am Strand waren einige Spaziergänger und sogar ein paar Surfer, die sich in das gefährliche Wasser wagten. Wir haben noch immer nicht herausgefunden, warum die Taiwanesen einfach NICHT schwimmen gehen. Fragt man sie nach dem Grund, nicken sie mit dem Kopf als wäre es das Unvorstellbarste was es gibt auf der Welt. Die Antwort es sei zu dreckig, kann ich auch nicht bestätigen. Das Wasser in der Adria in Italien ist sicher nicht sauberer als in Tainan. Timo und ich sind gleich barfuß über den Strand gelaufen und im Wasser geplanscht, während der Rest der Gruppe uns von einer 15 m Entfernung beobachtete.

 Nichts-desto-trotz werden Timo und ich diesen Strand noch häufiger besuchen und irgendwann auch herausfinden, welche Ungeheuer sich in diesem gefährlichen Gewässer verbergen. Die Busfahrt von Tainan City nach Anping kostete 18 Dollar pro Person, also ca. 50 Cent, dafür waren wir ca. 1. Stunde unterwegs, weil der Bus Schlangenlinien fuhr und 100mal anhielt. Zurück in Tainan schlenderten Timo und ich durch die Essenstraße, nahe unserer Wohnung gelegen, und probierten wieder verschieden Gerichte aus. Wir haben uns mit insgesamt 3 € den Magen sehr voll geschlagen. Was wir bereits entdeckt haben, die taiwanesischen Krapfen sind eindeutig besser als die österreichischen. Sie sind knusprig und mit viel mehr Schokofüllung als zu Hause!!!                      

Peking - Eine Stadt im XXL Format


Es wird Zeit für unseren ersten Eintrag. Leider konnten wir euch nicht auf dem Laufenden halten, da sowohl alle Blogs als auch Facebook in China gesperrt sind. Umso dringender nun unser erster Post:
Nach einem 10-Stunden langen Flug sind wir gut in Peking gelandet. Die Temperatur hat sich trotz der langen Flugdauer so gut wie gar nicht verändert -10°C nach wie vor. Schon die Größe des Terminals erschlägt einen und lässt die Dimensionen der Stadt erahnen. Die einzelnen Gebäude sind mit jenen in Europa nicht zu vergleichen. Alles um drei Nummern größer und jedes Wohngebäude gibt es in 10facher Ausführung.



Das Netz der Öffentlichen Verkehrsmittel ist super ausgebaut und so schafften wir es ohne größere Probleme das Hotel zu finden. Weiters sind die Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wahnsinnig billig (Mit 20 Cent gelangt man zu jedem beliebigen Platz in Peking). Ein am Anfang recht ungewöhnlicher Gebrauch ist, dass jedes Gepäcksstück auch bei der U-Bahnfahrt durchleuchtet wird. Ein weiterer großer Unterschied ist der enorme Sicherheitsaufwand der in der Stadt betrieben wird. An jeder Ecke bzw. vor jedem halbwegs bedeutendem Gebäude befinden sich unzählige Polizisten oder Securitys.
Tag 1: Nach einem kurzen Nickerchen im Hotel beschlossen wir das Nachtleben von Peking zu erkunden. Wie ein bekanntes Sprichwort ja sagt: „Jeder Anfang ist schwer“ mussten auch wir am Anfang leider einen Rückschlag erleiden. Aufgrund der grundsätzlichen Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Asiaten, wollten wir der neuen Kultur besonders aufgeschlossen sein und folgten einer Einladung von zwei „nett scheinenden“ Mädchen, welche mit uns auf einen Drink gehen wollten. Leider stellte sich die Aktion als Trick heraus wodurch wir für ein paar Tees und Karaoke-Singen über 100€ zahlen mussten. Nach stundenlangem Ärgern und einer schlaflosen Nacht machten wir uns wieder tapfer auf dem Weg, um die Stadt etwas näher zu erkunden.
Tag 2: Da unser Hotel in der Nähe der „Verbotenen Stadt“ war beschlossen wir uns am ersten richtigen Tag auf den Weg zu dieser Sehenswürdigkeit zu machen. Ein weiteres Phänomen der Stadt sind die enormen Menschenmassen, welche zu jeder Tages- und Nachtzeit auf den Füssen sind. Egal ob in der U-Bahn, bei Shoppen oder bei irgendwelchen Sehenswürdigkeiten… überall befinden sich tausende Asiaten. Bis dato haben wir uns jedoch noch nie verloren, weil Christina mit ihren blonden Haaren nicht zu übersehen ist. Immer wieder wird sie um ein Foto gebeten, da man hier als blonde Person eine wahre Rarität ist.

Im inneren der verbotenen Stadt kauften wir uns einen automatischen Guide um etwas mehr über diesen bekannten Platz zu erfahren.


 Der Palast hat eine enorme Größe (8700 Räume) wodurch man sich die Frage stellt, welch enormen Aufwand die damalige Bevölkerung auf sich genommen hat, um den damaligen Kaiser glücklich zu machen.



 Wir beendeten den Tag mit einer kleinen Shoppingtour, bei welcher wir uns wieder durch riesengroße Shoppingcentren kämpften.

Tag 3: Wir machen uns mit der U-Bahn auf den Weg ins Olympia-Dorf aus dem Jahr 2008. Der kurze Fußmarsch von der U-Bahn zum Stadion lässt uns schon ordentlich zittern.




Neben den weiterhin sehr, sehr kalten Temperaturen, kommt heute auch noch ein sehr starker Wind hinzu. Der Spitzname des riesigen Stadions (Fassungsvermögen 80.000 Personen) mit dem Spitznamen „Vogelnest“ lässt schon erahnen, dass man darin keinen besonderen Windschutz findet. Nichts desto trotz beschließen wir uns die Winterattraktionen welche im Stadion aufgebaut worden zu probieren. Leider sind einige Attraktionen nur für kleinere Kinder benutzbar bzw. meine Schuhgrößen sind bei weitem nicht verfügbar. Das nächste Highlight der Reise sollte die „Chinesische Mauer“ werden. Auf unserer Sehenswürdigkeiten-Karte ist diese nur einen Katzensprung vom Stadion weit entfernt. Am Stadtrand angekommen merken wir, dass diese jedoch nur symbolisch eingezeichnet wurde, da sich diese in der Richtung befindet. Da wir auf dieses Weltwunder natürlich nicht verzichten wollten, buchten wir noch am selben Tag im Hotel einen Trip für den nächsten Tag.
Tag 4: In der Früh werden wir vom Hotel abgeholt, um uns auf den Weg zur chinesischen Mauer nach Badaling zu machen. Neben uns hat den Trip am heutigen Tag niemand gebucht, wodurch wir einen persönlichen Chauffeur sowie einen eigenen Reiseleiter hatten. Um kurz vor 9:00 erreichten wir den Fuße des Berges, wo wir uns gleich auf den Weg machten um die Mauer zu erklimmen.






Um kurz vor halb 11 bin ich dann endlich ein wahrer Mann…
Mao Zedong sagte: “a man who doesn't reach the Great Wall isn't a true man!”.
Nach der Wanderung auf der chinesischen Mauer besuchten wir noch weitere traditionelle Geschäfte (Seidenfabrik, Steinherstellung und ein Teehaus), in denen wir überall eine Vorführung bzw. eine Verkostung bekamen. Am Ende der Führung wurden wir noch in ein Shopping-Center gebracht, welches uns von unserem Guide empfohlen wurde. Schon beim Betreten wurden wir fast von den unzähligen Verkäufern überfallen, welche uns ihre gefälschten Produkte verkaufen wollten. Das Shoppingcenter zeigte uns das erste Mal die extremen Fälscherqualitäten der Chinesen… Im dortigen Shoppingcenter werden von Uhren, über Kleidung, iPhones, iPads, Kameras oder Schmuck alles gefälscht was man sich vorstellen kann und dies in einer wirklich beachtlichen Qualität. Beim Handeln hat man eigentlich immer das Gefühl zu viel bezahlt zu haben, weil man die Produkte zu einfach jedem Preis bekommt.
Tag 5: Noch immer im Kaufrausch vom Vortag beschließen, wir die restlichen Yuan noch auszugeben, und noch ein paar tolle Sachen zu kaufen. Am Abend als wir unser ganzes Gepäck in unseren Koffern verstauten, müssten wir zu unserem Entsetzen feststellen, dass wir weit mehr als 80kg Gepäck besitzen.  Da wir natürlich nichts zurücklassen wollten, legten wir uns schon mal das dickste Gewand auf die Seite, packten 2 x 20kg Gepäck in unsere großen Reisekoffer, und verteilten das restliche Gepäck in mehrere Rücksäcke und Taschen (16 kg schweren Handgepäckkoffer, 2x 12kg Rucksäcke und einer 5kg schweren Handtasche, Kamera). Nun hilft nur noch beten…
Tag 6: In der Früh checken wir aus, und fahren mit dem Taxi Richtung Flughafen. Trotz der Fahrtdauer von fast 40 Minuten und einer Maut beträgt die Fahrt nicht einmal 10 €. Am Flughafen angekommen, bringen wir gleich unsere beiden größten Koffer zum Check-In bei welcher die „nette“ Dame am Schalter über ein paar Kilo Übergewicht hinwegsieht.

 Auch bei den späteren Stationen gibt es zum Glück keine Probleme J à Flug CA185 nach Taipeh… wir kommen!!!