Donnerstag, 16. Februar 2012

Ausflug nach Cijin Island - Die Wassergeister sind besiegt

Um weitere Teile der Insel zu erkunden, entschließen wir uns den heutigen Tag auf der Insel Cijin (Umgebung Kaohsiung) zu verbringen. Darüber hinaus möchten wir nun endlich einmal baden gehen, denn am Vortag als wir das Freibad der Universität aufsuchten, erklärte man uns, dass das Schwimmbad erst im April aufsperrt. Auf die Frage warum das Bad erst so spät öffnet, erklärte uns der Bademeister, dass es derzeit noch viel zu kalt sei und es derzeit ja noch Winter ist (Temperatur 30°C und brennender Sonnenschein... wir fürchten uns fast schon vorm Sommer...)
Um genügend Zeit auf der Insel zu haben, muss der Wecker auf die unmenschliche Zeit von 7:00 gestellt werden (Die letzten Tage schliefen wir in der Regel immer bis ca. 11:30)
Im Halbschlaf bewegen wir uns zu Fuß Richtung Bahnhof, um mit dem Zug die Reise anzutreten. Einmal mehr durften wir die unfassbar günstigen Preise der öffentlichen Verkehrsmittel bestaunen. Die Anreise mit Zug (1 Stunde), U-Bahn und Schiff kostete pro Person umgerechnet 3,60 €. Die Kosten könnten noch weiter gesenkt werden, doch wir beschlossen uns den schnelleren und somit etwas teureren Zug zu nehmen.


Auf der Insel angekommen schlenderten wir an einem Rad-Verleih vorbei. Wir entschlossen uns ein Tandem-Fahrrad zu mieten um etwas schneller voran zu kommen bzw. mehr von der Insel zu sehen.
Diese Entscheidung stellt sich im Laufe des Tages als sehr gut heraus, da die Insel doch um einiges größer ist als wir anfangs angenommen haben. Auf der Suche nach einem Badestrand kommen wir an einem klassischen, chinesischen Tempel vorbei. Wir beschließen die Stätte etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Meiner Meinung kann man in diesen Tempeln sogar einige Gemeinsamkeiten mit der christlichen Religion finden.... viel Gold und viel Kitsch, im vorderen Bereich eine Figur welche man anbetet, und viele Blumen und Kerzen. Ein für uns etwas seltsamer Brauch ist das Bereitstellen von Opfern an den Gott/Drache. Zu diesem Zwecke verpacken die Chinesen Falschgeld, und werfen es anschließend in ein spezielles Lagerfeuer welches sich unmittelbar neben dem Tempel befindet.
Opfergaben werden am Alltar bereitgestellt



Hier werden die Opfergelder verbrannt.




Im Anschluss an die die Tempelbesichtigung begeben wir uns wieder auf die Suche nach dem lang ersehnten Badestrand. Nach einem kurzen Stop im Fischmarkt (hier wollten wir uns nicht lange aufhalten, denn der Geruch war nicht besonders angenehm...) finden wir endlich den Strand. Schon beim Eingang befindet sich jedoch ein Schild mit dem "Schwimmen-Verboten-Symbol". Wir entscheiden uns, uns selbst ein Bild des Strands zu machen, um die "anscheinende" Gefahrenlage besser einschätzen zu können. Trotz der Tatsache das das Wetter sehr schön ist, und der Strand total sauber ist, befindet sich kein einziger Badegast hier. Nur zwei Surfer befinden sich ein wenig weiter draußen. Wir breiten unsere Badesachen aus, und legen uns kurz hin. Als der Surfer aus dem Wasser steigt, beschließe ich mich ihn zu fragen welche Gefahren das Wasser bietet. Der Mann wusste leider auch keine richtige Antwort... Er versicherte mir, dass das Wasser total ungefährlich sei, und die Chinesen nur Angst vor dem Wasser hätten, weil sie unter anderem keine besonders guten Schwimmer wären. Darüber hinaus erzählt man sich in der chinesischen Kultur Schauermärchen von möglichen Wassergeistern.






Da uns mittlerweile relativ heiß wird und wir unbedingt eine Abkühlung brauchen, tasten wir uns langsam an das mystische Wasser heran. Nach einer kurzen Beobachtungsphase stürzen wir uns dann endlich in die Fluten. Nach einem kurzen Nickerchen am Strand und einer mittlerweile knallroten Haut begeben wir uns wieder auf den Heimweg. Aufgrund des tollen Angebotes von Schiff, U-Bahn und Zug benötigt es keine 1 1/2 Stunden und wir befinden uns wieder in unserem Heimatort Tainan.

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