Mittwoch, 22. Februar 2012

Guanzihiling und die Hot Springs - oder besser die außergewöhnlich freundlichen Taiwanesen

Am Montag wollten wir endlich mal raus aus der Stadt, um mal die taiwanesische Bergluft zu schnuppern. Die Luft in der Stadt, wenn man neben 100 vorbeiziehenden Mopeds und Autos spaziert, riecht wirklich nicht sehr gesund, und so scheint es auch verständlich, warum viele Taiwanesen mit einer Gesichtsmaske herumlaufen. Wir machten uns morgens auf dem Weg zum Bahnhof und fuhren mit nur 67 Dollar in die nördlich gelegene Stadt Sinying. Von dort wollten wir eigentlich mit dem Bus weiter in die Berge nach Guanzihling fahren. Leider fuhr er uns wirklich vor der Nase davon. Der nächste sollte erst in 2 Stunden gehen. Nachdem wir in dieser Stadt nicht wirklich was anzufangen wussten, holten wir uns Angebote bei den Taxifahrern ein, die schon gierig vor der Busstation Leute abfingen. Nachdem wir uns nicht einigen konnten, spazierten wir davon. Fünf Minuten später kam der Taxifahrer daher gefahren und sagte, dass er uns zu unserem gewünschten Preis fahren würde. Geduldig muss man sein! Somit fuhren wir dann für 8 € 35 Minuten mit dem Taxi in die Berge. Der Bus hätte 4 € gekostet. Die Berge in Taiwan sind unserer Meinung sehr unterschiedlich zu unseren österreichischen Bergen. Während man bei uns in den Bergen viel Stein und Felsen sieht, konnte man in Taiwan hauptsächlich dichten, grünen Dschungel bis auf die Bergspitze bewundern. Zum Klettern wurde es da eher nicht. Auf dem Berg angekommen, wollten wir uns mal orientieren und ausfindig machen, wann der letzte Bus zurück in die Stadt fährt. Leider können wir bis dato noch immer kein Wort Chinesisch (2 Wörter können wir), also waren wir wieder einmal auf die Hilfe von Passanten angewiesen. Ein junger Mann mit seinen Eltern half uns mit dem Busfahrplan. Als ich noch wissen wollte, wo es zu der Feuer-Wasser-Quelle geht, fragten uns der junge Taiwanese auch schon, ob wir nicht mit ihnen im Auto mitfahren wollen. Das Angebot nahmen wir gerne an, da wir keinen Plan hatten, wo und wie weit diese Sehenswürdigkeit entfernt ist. Nach einer weitern 10 minütigen Autofahrt schlängelten wir uns weiter rauf auf den Berg. Zu Fuß hätten wir das eher nicht geschafft, da hätten wir sicher umgekehrt. Jedenfalls waren wir bei der gewünschten Attraktion angekommen. Es handelt sich um ein sehr beindruckendes Naturschauspiel, bei dem aus einer Quelle im Boden Wasser und gleichzeitig natürliche Gase austreten, die sich an der Oberfläche entzündet und das Quellwasser zum Kochen bringt. Die Flamme ist wirklch sehr groß und klettert einen kleinen Felsen hinauf.


So richtig genießen konnten wir das Schauspiel dennoch nicht, da wir mit der Angst lebten, die zurückgelegte Strecke nun zu Fuß laufen zu müssen. Aber da sich der junge Taiwanese scheinbar um uns sorgte, fragte er natürlich, ob wir wieder mit zurückfahren wollen, bzw. bot er uns an, uns zum Bahnhof zurückzubringen. Aber vorher gab er uns "selbstverständlicherweise" noch 2 Stunden Zeit, die wir in Guanzihling bei den Hot Springs verbringen sollten. Da wir den in der Karte eingezeichneten Bergsee nicht finden konnten (wir wussten ja auch nicht, wo wir uns auf der Karte gerade befunden haben), beschlossen wir, die verbleibende Stunde in einem Hot Spring zu verbringen. Hot Spring ist nichts anderes als ein Bad in dem stark mineralhaltigen, schlammigen Wasser, dass hier in der Gegend aus den Quellen kommt. Wir entschieden uns für ein einstündiges, heißes Schlammbad, dass wir sehr genossen haben.



Zu guter Letzt hat die taiwanesische Familie, bevor sie uns zum Bahnhof brachten, darauf bestanden, uns zum Grillhendl-Essen einzuladen. Wir waren ganz perplex und uns war unwohl zumute. So viel Freundlichkeit die die Taiwanesen wildfremden Menschen gegenüber zeigen, ist für uns Österreicher eher sehr ungewöhnlich. Jedoch haben wir die Unterstützung der Taiwanesen sehr genossen und waren sehr froh darüber, ein so tolles Erlebnis erleben haben zu dürfen. 

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